Das Endspiel

Ukrainekrieg, Demokratiesimulation und die Zerstörung Europas. Teil 1 von 6.

Der Ukrainekrieg wird mit der historischen Niederlage des Westens enden. Die Russische Föderation geht als Sieger vom Platz. Im größten und blutigsten militärischen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es Hoffnung auf Frieden. Noch wird an einer Frontlinie von mehr als 1.300 Kilometern aber überall heftig gekämpft. Das wahre, grausame Gesicht des Krieges wird den Menschen vorenthalten. Die Glocke der Zensur, die den demokratischen Meinungsbildungsprozess zerstört und damit auch der Demokratie irreversiblen Schaden zugefügt hat, ist Teil des Wahns und der Kriegshysterie, in die uns das herrschende Parteienkartell mit seinen Helfershelfern in den Medien hineingeführt hat. Wer die geopolitische Lage einschätzen will, muss auch einen Blick zurückwerfen. Denn wer die Vergangenheit nicht kennt, kann ihre Folgen für die Zukunft nicht ermessen. Dies ist ein Kernproblem der aktuellen deutschen Politik. Der Journalist und Buchautor Patrik Baab analysiert in diesem 6-teiligen Beitrag die Entstehungsgeschichte des Konflikts, seine Folgen für Europa und mögliche Wege zum Frieden.

Demokratie-Simulation im Krieg

Der Eklat im Weißen Haus am 28. Februar 2025 war eine Inszenierung. Deshalb hat US-Präsident Donald Trump die Presse dazu bestellt: „That was great television, I will say that!“ (1) Der Kampf um die Narrative begann schon beim Empfang vor dem Weißen Haus: Selenskij wie immer im olivgrünen Pullover, ein Präsident im Krieg. Trump mokiert sich darüber, dass er nicht im Anzug erschienen ist. Der Anzug ist die Kleidung der Diplomatie. Bewusst durchbricht er damit die bellizistische PR-Botschaft Selenskijs (2). Zeit für den Anzug, Zeit für Verhandlungen. Beide liefern sich einen Machtkampf in aller Öffentlichkeit. Dies war keine zufällige Eskalation. Sie zeigt die Transformation diplomatischer Gepflogenheiten zu einer „Megafon-Diplomatie“ (3). Es geht um die Kontrolle der Narrative, um Manipulation der öffentlichen Meinung. Aber es geht um viel mehr: darum, wer die Macht hat, über Krieg oder Frieden zu entscheiden.

Das Spektakel war eine Falle — aber keine von President Trump und JD Vance, sondern von Selenskij und den Europäern. Eine abgekartete Sache: Vor Beginn des Treffens mit dem US-Präsidenten hat sich Selenskij mit den US-Demokraten abgesprochen (4). Zuvor hatte er sich mit dem britischen Premier Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Macron beraten (5). Briten, Franzosen und Ukrainer arbeiten zusammen, um die Trump-Regierung in die Falle zu locken, Kiew Sicherheitsgarantien zu geben. Das will Trump unter allen Umständen vermeiden, weil dies einem Deal mit Putin im Wege stehen würde. Im Zentrum steht dabei das amerikanisch-ukrainische Rohstoffabkommen. Dieser Vertrag war eine Falle für Washington. Artikel 4 des Vertrages sah nämlich vor, dass es einen gemeinsamen Schutz der Vertragspartner für kritische Bodenschätze geben sollte. Das war der Versuch, die USA durch die Hintertür in die sicherheitspolitische Verantwortung für die Ukraine zu nehmen (6).

Die Europäer wollen einen schnellen Waffenstillstand und europäische Friedenstruppen. Aber dies ist ein trojanisches Pferd, um eigene Truppen ins Kriegsgebiet zu bringen und weiter zu eskalieren. Ein europäischer Außenminister sagte seinem US-Amtskollegen Marco Rubio, „ihr Plan“ sei, es, den Krieg noch ein Jahr am Laufen zu halten, um „Russland zu schwächen“ und Moskau „um Frieden betteln“ zu lassen (7). Aber „boots on the ground“, also direkte Präsenz vor Ort, das trauen sie sich nur mit Luft-Unterstützung Washingtons (8). Die jedoch wird es nicht geben. Trump blieb hart, warf Selenskij raus, und in der Folge wurde die US-Militärhilfe vorerst gestoppt (9).

Selenskij steht den Verhandlungen zwischen Washington und Moskau im Weg. Deshalb wird er abserviert (10). Dies ist sein politisches Ende — und möglicherweise auch sein physisches (11). In der Diplomatie gibt es ein geflügeltes Wort: Wer nicht mit am Tisch sitzt, landet auf dem Teller.

Die europäischen Eliten stehen mächtig unter Druck. Die US-Politik hat eine Kehrtwende vollzogen. Die Europäer bleiben gefangen in neokonservativen Konzepten der Kriegsführung, mit denen sie ihren eigenen Ländern schwersten Schaden zugefügt haben. Der Militäranalyst Simplicius schreibt:

„Die Propaganda hat ihre volle Wirkung entfaltet, und der einzige Grund, warum sich diese Kretins an der Macht halten, ist, dass sie immer noch die Kontrolle über das betrügerische Wahlsystem haben.“ (12)

Die Bundestagswahl war ein Staatsstreich des herrschenden Parteienkartells gegen die Interessen der Bevölkerung.

Man hat die Wahl vorgezogen und damit die Chancen der Protestparteien verringert, bei der Verschickung der Wahlscheine für Auslandswähler getrickst, oppositionelle Medien wegzensiert, die wahren politischen Absichten vernebelt, ein von der Regierung orchestriertes Ablenkungsmanöver namens „Kampf gegen rechts“ organisiert (13), und die Presse hat all das aus dem Debattenraum ausgeklammert, was für die Menschen von existenzieller Bedeutung ist: die Frage von Krieg oder Frieden; den wirtschaftlichen Niedergang; den drohenden massiven Sozialabbau.

Damit wurde die Sehnsucht der Mehrheit nach Frieden und sozialer Sicherheit gerade durch diese Wahl unterdrückt. Daneben kam es offensichtlich nicht nur bei Auslandswählern zu massiven Unregelmäßigkeiten. In der DDR gab es bei den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 dazu den passenden Spruch: „Nie genug vom Wahlbetrug!“ Schon die ersten Maßnahmen des künftigen Kanzlers Friedrich Merz bestätigen diese Diagnose: Er plant, zusammen mit SPD, FDP und Grünen, noch im alten Bundestag ein Sondervermögen in dreistelliger Milliardenhöhe für Hochrüstung durchzupeitschen, obwohl dies den Wählerwillen missachtet. Denn der neue Bundestag hätte eine Sperrminorität von AfD und Linken. Ein antidemokratischer Vorgang, der den Wähler verhöhnt. Das Kartell der Kriegstreiber führt sich auf wie Raubritter, die dem Volk das Geld für ihre Rüstungspläne stehlen (14).

Die Bellizisten haben sich mit einer „Karikatur des allgemeinen Stimmrechts“ (15) eine Legitimation zur Fortsetzung der Hochrüstung und ihres Kriegskurses in der Ukraine verschafft. Nun regiert die Große Koalition der Kriegstreiber weiter gegen das Volk. Die Menschen in Deutschland werden dafür einen hohen Preis zahlen.

Aber die Welt hat sich verändert. Das Telefonat von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 12. Februar war ein Paukenschlag. Man redet wieder miteinander auf Augenhöhe, ein Treffen in Saudi-Arabien ist geplant. Auf CNN sagte Trump, dass er die Europäer nicht am Verhandlungstisch haben wolle:

„Ich werde mit niemandem verhandeln, der den Konflikt verlängern will. Ich werde mit niemandem verhandeln, der weitere Waffen schickt. Ich werde mit niemandem verhandeln, der versucht, weitere Munitionsinitiativen durchzusetzen. Ich werde mit niemandem verhandeln, der versucht, den Konflikt zu verlängern. Ich werde über den Frieden verhandeln, obwohl dieses Wort in der EU offensichtlich stark zensiert wird.“ (16)

US-Außenminister Marco Rubio traf seinen russischen Amtskollegen Sergei Lawrow in Riad; die wichtigsten Punkte: 1. Feuerpause, 2. Neuwahlen in der Ukraine, 3. Friedensabkommen. Daneben planen Russland und die USA gemeinsame Energie-Projekte in der Arktis. Die Sanktionen können mit dem Friedensschluss aufgehoben werden. Die diplomatischen Beziehungen werden normalisiert (17). Beide Seiten versuchen, eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Rubio erklärte, dass die Europäer schon irgendwann eingebunden würden, sie hätten ja schließlich Sanktionen verhängt (18). Zur Aufhebung, so viel ist klar, ist Druck aus Washington erforderlich, da in Brüssel ein einstimmiger Beschluss herbeigeführt werden muss.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurden, wie ein Teilnehmer süffisant berichtete, über Nacht die Reden umgeschrieben. Der Schweizer Tages-Anzeiger spricht von einem „radikalen Kurswechsel“ (19). Medien und deutsche Politiker sprechen von „Verrat“ (20).

Vieles bleibt derzeit noch vage. Doch eines ist klar: Der Westen hat den Krieg in der Ukraine verloren.

Die Kriegstreiber in der Politik prallen auf den harten Boden der Tatsachen und die verkommenen Propaganda-Medien werden aus ihrer Kriegshysterie herausgerissen wie ein schlafender Betrunkener, der mit einem Eimer kalten Wassers zur Ernüchterung gebracht wird.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat den Wahn beendet, der den Krieg am Laufen gehalten hat. Die wesentlichen Eckpunkte:

  1. Die Ukraine wird die verlorenen Gebiete nicht zurückbekommen. Dies sei ein „unrealistisches Ziel“ (21).
  2. Die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ist vom Tisch (22). Auch dies sei „kein realistisches Verhandlungsergebnis“. Damit ist klar: Die Ukraine bleibt neutral.
  3. Die USA gewähren Kiew keine Sicherheitsgarantien. Es wird keine US-Truppen in der Ukraine geben. Sie sehen die Europäer in der Pflicht, nicht die NATO nach Artikel 5 des NATO-Vertrages (23). Washington will den Krieg und seine Folgekosten europäisieren.

Damit wird der Ukrainekrieg mit der historischen Niederlage des Westens enden. Die Russische Föderation geht als Sieger vom Platz. Im größten und blutigsten militärischen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es Hoffnung auf Frieden. Noch wird an einer Frontlinie von mehr als 1.300 Kilometern überall heftig gekämpft wird. Allein auf ukrainischer Seite dürften inzwischen 600.000 Soldaten gefallen sein, auf russischer Seite mehr als 100.000.

Mindestens genauso viele Menschen wurden schwer verletzt, haben Arme und Beine verloren, wurden geblendet und verstümmelt, der Kiefer wurde ihnen weggeschossen; sie bleiben zurück als Krüppel, schwer gezeichnet für des Lebens kläglichen Rest. Diese Schwerverletzten werden auch in Bundeswehr-Krankenhäusern und in der Berliner Charité behandelt (24). Bilder dieser Schwerstverletzten erreichen die Öffentlichkeit nicht.

Auch dies ist kognitive Kriegsführung: den Menschen das wahre Gesicht des Krieges vorzuenthalten. Propaganda und Zensur sind zwei Seiten derselben Medaille (25). Die Glocke der Zensur, die den demokratischen Meinungsbildungsprozess zerstört und damit auch der Demokratie irreversiblen Schaden zugefügt hat, ist Teil des Wahns und der Kriegshysterie, in die uns das herrschende Parteienkartell mit seinen Helfershelfern in den Medien hineingeführt hat.

Wer die geopolitische Lage einschätzen will, muss auch einen Blick zurück werfen. Denn wer die Vergangenheit nicht kennt, kann ihre Folgen für die Zukunft nicht ermessen. Dies ist ein Kernproblem der aktuellen deutschen Politik.