Das Bullshit-Weltbild

Die etablierten Medien liefern uns ein abstruses Bild der Realität.

Sie haben über jeden Krieg gelogen, und sie haben offen zugegeben, über diesen Krieg zu lügen. Wer dies jedoch offen ausspricht, gilt als Kreml-Agent. Das Mainstream-Weltbild ist ganz offensichtlich Bullshit. Wenn unsere Medien und unser Bildungssystem uns die Wahrheit über die Welt sagen und unsere „demokratischen“ Systeme tatsächlich funktionieren würden, wäre unsere Gesellschaft so gestaltet, dass sie den Interessen der vielen dient und nicht denen einer kleinen Elite.

Sie können den Bullshit des Mainstream-Weltbilds schon daran erkennen, wenn Sie sich nur dessen Früchte ansehen. Wir töten unsere Biosphäre, um einem Wirtschaftssystem zu dienen, das immer größere Ungleichheit schafft, während Kriege toben und nukleare Brinkmanship uns alle auszulöschen droht und die Korruption die Erde beherrscht.

Die Welt ist so, wie sie ist, weil die Art und Weise, wie die Mehrheit der Menschen in den einflussreichsten Nationen denkt, handelt und wählt, kontinuierlich von den Mächtigen für die Mächtigen manipuliert wird. Das Mainstream-Weltbild ist nur ein riesiges Sammelsurium von Lügen und Manipulationen, die der Macht dienen.

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Denken Sie daran, als jeder, der davor gewarnt hat, dass genau das passieren würde, als Putin-Apologet bezeichnet wurde https://t.co/Ni6nj0f54S — Paul Gottinger (@PaulGottinger) 15. Juni 2022

Das Schlimme an dem völlig vorhersehbaren Eingeständnis der Biden-Beamten, die Sanktionen schaden den gewöhnlichen Russen viel mehr als dem Kreml, ist, dass das US-Imperium damit einverstanden ist. Das US-Imperium nutzt Sanktionen nicht, um Führer zu bestrafen, sondern um Unruhen zu schüren, in der Hoffnung, einen Putsch oder Bürgerkrieg auszulösen.

In einem Interview im Jahr 2019 gab der damalige Außenminister Mike Pompeo faktisch zu, dass das US-Imperium zu diesem Zweck Sanktionen einsetzt: nicht, um das Verhalten der Regierung zu beeinflussen, sondern um die Bevölkerung zu zwingen, ihre Regierung zu stürzen. Dokumente des Außenministeriums aus dem Jahr 1960 zeigen, dass die US-Regierung genau dieselbe Strategie in Bezug auf die wirtschaftliche Kriegsführung gegen Kuba erörtert hat. Dies ist eine langjährige Praxis.

Westliche liberale Demokratie bedeutet, dass Unternehmen und Banker der Regierung die ganze Schuld zuschieben, die Regierung den Wählern die ganze Schuld zuschiebt und die Wähler alle Konsequenzen der Unternehmen, Banker und der Regierung tragen, ohne dass sie jemals über eine der wichtigen Entscheidungen, die diese Instanzen treffen, abstimmen können.

Den normalen Bürgern wird die volle Verantwortung für ihre sozialen und finanziellen Probleme zugewiesen, und ihre Rechte auf Privatsphäre werden ausgehöhlt. Die Mächtigen werden niemals für ihre immens destruktiven Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen und sind durch eine Mauer des Staatsgeheimnisses geschützt.

Rechenschaftspflicht und Transparenz sollten in einem direkten Verhältnis zur Macht stehen: Je mehr Macht ein Mensch hat, desto mehr Konsequenzen muss er für sein Handeln tragen und desto weniger Privatsphäre hat er. Doch in unserer Gesellschaft ist buchstäblich das genaue Gegenteil der Fall. Es herrscht eine völlige Umkehrung.

Genauso wie westliche Plutokraten und Politiker alle Macht und keine Verantwortung haben wollen, tun dies auch ihre Sprachrohre in den Mainstream-Medien. Auf ihre Fehler hinzuweisen ist Belästigung, sie in den sozialen Medien zu kritisieren ist Cybermobbing, ihre Schäbigkeit anzuprangern ist trumpsch.

Diese Leute werden zwar auf breiter Front verachtet, glauben aber, sie machen einen fantastischen Job. Sie isolieren sich in eng begrenzten, sich selbst bestätigenden Echokammern, sodass ein Bürger, der ihnen harte Wahrheiten twittert, als unerwarteter Angreifer empfunden wird.

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65 Prozent der Journalisten geben an, dass Nachrichtenorganisationen sehr oder einigermaßen gute Arbeit leisten, um die Nachrichten genau zu berichten. 35 Prozent der Amerikaner stimmen dem zu, während 43 Prozent sagen, dass Journalisten darin einen schlechten Job machen. https://t.co/giX4QQlTfH pic.twitter.com/tky7MG5kRF — Pew Research Center (@pewresearch) 14. Juni 2022

Diese Klasse beteiligt sich an einer ständigen Propagandaoperation, um Zustimmung für den Status quo zu erzeugen, und ohne sie sähe die Welt ganz anders aus. Ihre Stimmen sind um Größenordnungen mächtiger als die der anderen Bürger, und doch wollen sie keine Verantwortung für diese Rolle übernehmen.

Hätte ich den Thanos-Handschuh, würde ich ihn nicht benutzen, um der Welt meine persönliche Ideologie aufzuzwingen, sondern um alle Geheimnisse der Mächtigen für jedermann sichtbar zu machen und den Informationsaustausch zu demokratisieren, damit die Menschen selbst entscheiden können, wie sie darauf reagieren wollen. Alle Regierungsgeheimnisse, alle Firmen- und Finanzgeheimnisse, alle Geheimnisse der Medieninstitutionen würden sofort sichtbar und für jedermann einsehbar sein. Dann bekommt jeder ein Gerät mit Zugang zu einem weltweit öffentlichen Forum, um über alles zu sprechen, was er erfahren hat.

Ich würde die Menschen einfach alles sehen und dann ihr eigenes Abenteuer wählen lassen. Vielleicht entscheiden sie sich dafür, die Art von egalitärer Gesellschaft zu schaffen, die ich mir vorstelle, vielleicht aber auch für etwas anderes.

Das bleibt ihnen überlassen. Ich habe lediglich die Untergrabung ihrer persönlichen und kollektiven Souveränität zu beenden.

Bei all der Kontroverse darüber, ob sich die USA mit einem mörderischen, tyrannischen Regime wie Saudi-Arabien verbünden sollten, darf nicht vergessen werden, dass die USA bei weitem mörderischer und tyrannischer sind als Saudi-Arabien.

„Oh nein, Biden sollte sich schämen, mit einem Tyrannen wie Mohammed bin Salman (MBS) gesehen zu werden!“

Verflixt, MBS sollte sich schämen, mit einem Tyrannen wie Joe Biden gesehen zu werden.

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Empire-Propagandisten haben genau eine Analogie und genau ein Argument. https://t.co/eLSrVqtuTQ — Caitlin Johnstone (@caitoz) 15. Juni 2022

Die Konservativen lassen die Kinder jeden Tag in der Schule einen Treueeid auf die Flagge und die Republik schwören und im Unterricht lernen, dass sie im großartigsten Land der Welt leben, während sie bei LGBT-Themen ausflippen, weil „die Kinder indoktriniert werden“.

Westliche Mainstream-Befürworter des „demokratischen Sozialismus“ fordern niemals ein Ende des Imperialismus, weil sie sich voll und ganz bewusst sind, dass ihre Version des „Sozialismus“ vollständig von imperialistischer Herrschaft und Ausbeutung abhängt.

Menschen, die überzeugt sind, dass die Menschheit positive Veränderungen in Richtung Gesundheit und Harmonie vornehmen kann, sind in der Regel Menschen, die solche Veränderungen in ihrem eigenen Leben vorgenommen haben.

Menschen, die glauben, dass die menschliche Natur selbstsüchtig und zerstörerisch ist, sind in der Regel auch selbstsüchtige und zerstörerische Menschen. Wir beschreiben nur uns selbst. Wir beschreiben das Innere unserer eigenen Realitätstunnel und verbrämen es dann als großartiges Wissen über die objektive Realität.

In Wirklichkeit kennt niemand von uns das Schicksal der Menschheit, denn unser Denken über das menschliche Potenzial und die menschliche Natur wird durch unsere persönliche Erfahrung der Menschheit von innen heraus geprägt. Es ist ein Mysterium, und wir können es einfach als ein Mysterium belassen.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst am 17. Juni 2022 unter dem Titel „The Mainstream Worldview Is Self-Evidently Bullshit“ im Blog von Caitlin Johnstone. Er wurde vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektorat lektoriert.