Comeback der Dogmatiker
Die Maßnahmenpolitik der Bundesregierung knüpft an eine lange Geschichte ideologischer Erklärungsmuster an.
Mit dem Niedergang der Religionen entstand in weiten Teilen der westlichen Gesellschaften eine Lücke bezüglich welterklärender Erzählungen und Mythologien. Diese Lücke mit politischen, zwingend vereinfachenden Narrativen zu füllen, wurde immer wieder versucht — oft um den Preis der Menschlichkeit. Ob italienischer Faschismus, Nationalsozialismus, Kommunismus, Kapitalismus oder eine simplifizierte und totalitär anmutende Coronapolitik — all diese Erzählungen sind letztlich nur Platzhalter für eine kohärente, umfassende Erklärung einschlägiger Ereignisse und vermeintlicher Schicksalsschläge, die Individuen ebenso erleiden wie ganze Gesellschaften. Auch die heutige Maßnahmenpolitik knüpft an eine lange Tradition ideologischer Erklärungsmuster an.
Manch einer mag den Kopf schütteln über die Leichtfertigkeit, mit der viele Menschen die offenkundigen Widersprüche in der Corona-Politik und deren mangelhaften Begründung ignorieren und sich an ihren Glauben klammern, der ihnen durch die meisten großen Medien eingetrichtert wurde. Corona? Ein böses, todbringendes Virus, geradezu ein Killervirus, eine „Jahrhundertpandemie“ gar — obwohl die Überlebensrate bei 99,7 Prozent liegt.
Die einzige Erlösung? Eine experimentelle, fälschlicherweise „Impfung“ genannte Gentherapie, die ganz eindeutig nicht dazu beiträgt, die angebliche Pandemie zu bekämpfen, sondern sie, im Gegenteil, womöglich sogar befeuert. Währenddessen werden Maßnahmenkritiker und Ungeimpfte als Feinde der Freiheit und rechte Spinner verleumdet. Daran wird deutlich, dass die Berichterstattung über die Corona-Krise mit der Realität nichts zu tun hat und das auch nicht muss, so wie es bei Ideologien stets der Fall ist.
Denn wir leben im Zeitalter der Ideologien. Ideologien sind jene Sammlung von Erzählungen, die jedes Handeln in einen rational erscheinenden Kontext einordnen. Sie sind Erklärungen über nichts Geringeres als die Funktionsweise der Welt und deren Mechanismen, erheben einen absoluten Wahrheitsanspruch und bieten ein ausgefeiltes Instrumentarium an Handlungsanweisungen, Verhaltensregeln und Strafen bei Fehlverhalten. Letztlich sind es die Mythen und Geschichten, die uns erzählt werden, um den Ereignissen in der Welt einen Sinn zu verleihen, insbesondere aber, um Machtansprüche zu legitimieren.
Der Machterhalt solcher Menschen, die bereits mächtig sind, steht im Vordergrund der von ihnen verbreiteten Ideologien.
Denn Ideologien werden von Herrschern oder Regierenden verordnet, ihre ganze Herrschaft, all ihre Mittel und Maßnahmen werden auf ihnen gegründet. Sie halten die gemaßregelte Bevölkerung in der Spur, legitimieren selbst Unterdrückung anhand von oft wissenschaftlich klingenden Erklärungen und bieten Rechtfertigungen für Forderungen, Befehle, Strafen und Terror.
Der Prototyp einer Ideologie war die institutionalisierte Religion des Katholizismus. Sie legte mit den Kirchenvertretern, zentral gesteuert aus dem Vatikan, ein breit gespanntes Netz über Europa – ein Herrschaftssystem, das die Menschen ihrer Erzählung unterwarf. Die Erzählung war die eines dreifaltigen Gottes, einer übermenschlichen Gestalt, die absoluten Gehorsam und Unterwerfung verlangte, der Inbegriff eines totalitären Despoten. Dieser Gehorsam wurde durch irdische Institutionen erzwungen. „Gottes Stellvertreter auf Erden“ erschufen Schriften mit Handlungsanweisungen, zwangen zur regelmäßigen Teilnahme an ideologisch aufgeladenen, symbolischen Unterwerfungszeremonien, genannt Gottesdienst.
Gleichzeitig drohten sie mit Strafen bei Verfehlungen im Sinne der religiösen Ideologie. Die schlimmste Drohung war eine Strafe nach dem Tod, ein ewiges Schmoren in einem übernatürlichen Folterkeller namens Hölle. Durch die allsonntägliche Propaganda implementierte diese Institution die Angst so tief in die Bevölkerung, dass diese weitestgehend in blindem Gehorsam jede Anweisung befolgte, so sehr wurde sie von der Furcht vor der ewigen Verdammnis gelenkt und gesteuert. Vorgeblich in dem Bestreben, die eigenen Schäfchen vor diesem Schicksal zu schützen, brachten die Institutionen die Hölle schließlich auf die Erde, jagten, folterten und töteten die Abweichler, die Sünder. Die Inquisition war geboren. Doch „natürlich“ geschah all das nur, um die Menschen zu schützen, sie vor der Sünde, der Hölle, dem Satan zu beschützen. Kommt Ihnen das nicht bekannt vor?
Weitere Ideologien
Durch die Aufklärung wurde diese barbarische Herrschaft der institutionalisierten Religion nach und nach beendet und die theologische Wissenschaft wurde ergänzt durch die Naturwissenschaften. Doch auch diese können unter den falschen politischen Prämissen als Durchsetzungsinstrumente weiterer Dogmen und Ideologien missbraucht werden. Mit dem Niedergang der Religion als einziger welterklärender Mythos ist eine Leerstelle entstanden, die gefüllt werden konnte. Es scheint so, als sei es den Menschen ein Bedürfnis, einer Erzählung zu folgen, die dem eigenen Leben Sinn und Bedeutung verleiht und verlässliche Anweisungen und Vorgaben macht. Denn eine solche bietet Sicherheit, bietet Verlässlichkeit, etwas, wonach sich Menschen sehnen. Die Wissenschaft schien hier ein optimales Welterklärungsparadigma zu sein.
Stumpf reduzierten einige Wissenschaftler alles Leben auf rein mechanistische Ursache-Wirkung-Beziehungen, denen schließlich auch der Mensch untergeordnet wurde. Dies kulminierte in immer weiteren technischen Neuerungen, die das Leben der Menschen mehr und mehr bestimmten, aber auch verheerende Zerstörungen mit sich brachten. Der Planet wurde geplündert und gleichzeitig in eine Müllhalde verwandelt, der Mensch auf ein schlichtes Zahnrad in einer gigantischen Maschine reduziert, dessen einziger Daseinszweck war, zu funktionieren. Der Mensch selbst wurde eine biologische Maschine — und wird ebenso von großen Teilen der Schulmedizin behandelt. All das ließen die Menschen über sich ergehen, einzig für das Bedürfnis nach Sicherheit, nach einer großen Erzählung, die ihrem Leben Sinn verleiht.
Doch dieses Bedürfnis birgt Gefahren, die im zwanzigsten Jahrhundert ganz offen zutage traten. Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus sind zwei Seiten derselben Medaille. Sie verdeutlichen anschaulich, was passiert, wenn Versuche, die Welt vorgeblich wissenschaftlich zu erklären, absolut gesetzt und als herrschendes Dogma inthronisiert werden.
Hier konkurrierten verschiedene, jeweils vorgeblich „wissenschaftliche“ Erzählungen, von denen jede als die einzig wahre Wahrheit propagiert wurde. Aus ihnen leiteten sich Handlungsanweisungen für die Menschen ab, forciert mit einem ausgefeilten Instrumentarium an Verhaltensregeln und Strafen bei Missachtung und Verstößen. Materialistische Ideologien hatten die Religion ersetzt, welche dann richtigerweise auch bekämpft und verdrängt wurde. Die Folgen jedoch waren Totalitarismus, Despotismus, Ausgrenzung und Kriminalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen, Terror, Leid und vernichtende Kriege — vor allem in Europa.
Manche sind gleicher
Dabei ist jedoch auffällig, dass die herrschende Ideologie ganz offenkundig niemals auf diejenigen Anwendung fand, die diese verbreiteten. Nicht umsonst lautet ein bekannter Flüsterwitz aus dem sogenannten Dritten Reich: „Wie sieht ein echter Arier aus? Blond wie Hitler, groß wie Goebbels und schlank wie Göring!“ Auch die herrschende Klasse des Sowjetkommunismus sah sich an die Ideologie von absoluter Gleichheit offenkundig nicht gebunden: Sie stand über der Masse des Volkes und unterdrückte die Menschen mit Gewalt, genoss dabei angenehme Privilegien, während der größte Teil der Bevölkerung kaum über die Runden kam.
Das Gleiche lässt sich im Maßnahmenstaat Deutschland beobachten, der seine Bevölkerung mit einer solchen Vehemenz zur Ächtung und Ausgrenzung kritischer Mitbürger drängt, dass das gesellschaftliche Leben geradezu als Corona-Faschismus bezeichnet werden muss. So scheint beispielsweise die allgegenwärtige Maskenpflicht für Politiker offenbar nicht zu gelten, obwohl dieselben Politiker vehemente Repressionsmaßnahmen durchgesetzt haben gegenüber all denjenigen in der „normalen“ Bevölkerung, die die Maßnahmen ignorieren oder hinterfragen.
Und manch einer erinnert sich noch an das Abendessen von Jens Spahn mit einflussreichen Kollegen und Freunden, bei dem er sich mit Corona ansteckte. Unterdrückt, verleumdet und zensiert werden nur all diejenigen, die den Maßnahmen widersprechen und die herrschende Ideologie als solche entlarven. Wer sie öffentlich propagiert und unterstützt, kann privat tun und lassen, was er will.
Für eine Ideologie sind die Menschen, die widersprechen und sich nicht unterordnen, nicht nur gefährlich. Sie sind gleichzeitig auch nützlich, stellen sie doch die Sündenböcke, die dem Erreichen des ideologischen Zieles im Wege stehen. So werden sie als Rechtfertigung für härtere Repressionen und weiteren Terror herangezogen. Der Corona-Faschismus knüpft also an eine Tradition an, die schon institutionalisierte Religionen ausgeübt haben und die im zwanzigsten Jahrhundert perfektioniert wurde.
Dabei tauchte der Corona-Faschismus nicht einfach nach 70 Jahren des ideologiebefreiten Lebens aus dem Nichts auf, um bösartig die Kontrolle zu übernehmen. Denn auch die Zeit zwischen Kriegsende und Corona war mit einer Ideologie gefüllt, die jedoch mit anderen Mitteln durchgesetzt wurde. Es war die kapitalistische Ideologie des ewigen Wirtschaftswachstums, des Profits, der Lohnarbeit und Abhängigkeit. Auch sie stützte sich auf eine vorgeblich wissenschaftliche Erzählung, welche die Welt zu erklären und, viel wichtiger noch, zu organisieren suchte.
Diese Ideologie fraß sich im Laufe der Jahrzehnte in das Leben jedes Einzelnen, kapitalisierte beinahe jeden Lebensbereich, von der grundlegenden Versorgung mit Lebensmitteln über Wohnung, Energie und Wasser bis hin zu Rente, Pflege und dem Gesundheitssektor, der sich infolgedessen eher in einen Krankheitssektor verwandelte. Alles wurde dem Dogma des Profits, des Wirtschaftswachstums, letztlich des Geldes untergeordnet.
Diese Ideologie ließ uns jedoch für einige Zeit an der langen Leine gefühlter Freiheit. Ein echter Ausbruch aus diesem Welterklärungssystem war indes kaum möglich, hatte es doch bereits die ganze Welt umfasst. Es überließ uns einzig die Wahl, auf welche Weise wir uns der herrschenden Macht unterwerfen wollten. Abhängig beschäftigt? Freiberuflich? Arbeitslos? All diese Möglichkeiten waren jedoch nur Varianten der Unterwerfung unter ein von Kapitalakkumulation getriebenes System. Dieses System ist nun allerdings an sein Ende gelangt.
Um den Zusammenbruch zu überstehen und die Welt neu zu ordnen, mussten die relativen „Freiheiten“ ersetzt werden durch ein staatliches Zwangs- und Repressionsregime, das unter dem Deckmantel einer weltweiten Viruspandemie etabliert wurde. Diese Ideologie wird wiederum mit einem wissenschaftlichen Anstrich versehen und in die Köpfe der Menschen implementiert — mittels einer willfährigen Medienwelt, die die Regierungspolitik klaglos mittrug und die Urängste der Menschen vor dem Tod ebenso wie ihre Schuldgefühle ansteuerte.
Dabei gehen Ideologien oft aus guten Ideen, hehren Zielen hervor. So ist der Kapitalismus angetreten, um die Armut der Bevölkerung zu mindern und den Hunger zu beenden; damit die ökonomische Frage irgendwann nicht mehr bestimmend sein muss für das Leben der Menschen, wie es selbst führende Verfechter und Denker dieses Systems geschrieben haben. Auch der Kommunismus konnte dort, wo der Kapitalismus versagte, an seinen eigenen Zielen anknüpfen und steuerte auf eigentlich auf dasselbe Ziel der Erhöhung des Lebensstandards zu, nur auf andere Art und Weise. Gleichwertigkeit aller Menschen und eine gerechte Verteilung von Gütern und Waren sind an sich hervorragende Ideale. Die Umsetzung mündete im (sowjetischen) Kommunismus jedoch in ein repressives Zwangssystem, das nur eine kleine Klasse begünstigte. Ebenso geschah es im Kapitalismus.
Die angesprochene christliche Religion bot in ihrer Entstehungszeit einen radikalen Gegenentwurf zum Imperialismus des römischen Reiches und verbreitete die Idee eines ganz anderen Miteinanders. Sie knüpfte an eine natürlichen Spiritualität an, die an ein Verbundensein des Menschen mit einer höheren Macht, die hier „Gott“ genannt wurde, erinnerte. Ihr größter Revolutionär, ein Mann, der von uns heute Jesus genannt wird, wurde folgerichtig von der herrschenden, auf Einfluss und Wohlstand ausgerichteten Macht hingerichtet. Er war damals das, was später wahlweise abwertend als „Ketzer“, „Volksschädling“, „Konterrevolutionär“ oder „Querdenker“ denunziert wurde und wird.
Auch eine neuere Ideologie, die im linken politischen Spektrum in den letzten Jahren vermehrt verbreitet wird, ist grundsätzlich nicht falsch. Diskriminierung von Menschen aufgrund irgendwelcher Faktoren zu beenden, war lange und ist noch immer ein wichtiger Schritt hin zur Gleichbehandlung aller Menschen. Doch wie so oft ist auch hier eine gute Idee absolut gestellt worden und somit zu einer Ideologie verkommen, die in Erscheinungen wie Cancel Culture mündet. Letztlich führt also die Verabsolutierung einzelner Ideale zu Ausgrenzung, Diffamierung, Abwertung und Bekämpfung Andersdenkender.
Das ist eine grundlegende Erscheinung. Wenn eine gute Idee verabsolutiert wird, ist der Totalitarismus nicht fern.
Der Prozess, wie dies abläuft, ist dabei leicht nachvollziehbar. Wenn eine gute Idee Anklang in einigen Teilen der Bevölkerung findet und diskutiert wird, dann finden die jeweils Herrschenden einen Weg, die Idee zu instrumentalisieren, um ihre Herrschaft abzusichern. Oder aber, aus einer spontanen Erhebung kristallisiert sich eine neue Klasse Herrschender heraus, die ihre Macht mit dem ursprünglichen Narrativ verknüpft und dieses daher absolut stellt.
Wir sollten uns von der Vorstellung verabschieden, dass die Herrschenden einer Ideologie anhängen. Das tun sie nicht. Sie benutzen nur verschiedene Aspekte und Instrumente zu dem Zweck, ihre Macht zu sichern und ihren Reichtum zu mehren. So werden auch im gegenwärtigen Corona-Faschismus die Rufe laut, die Regime aller Länder versuchten, den Kommunismus zu etablieren. Gerade die amerikanische Opposition macht gerne solche Vorwürfe. Dem ist aber nicht so.
Wenn hier von Kommunismus geredet wird, dann ist damit meist der Stalinismus gemeint. Dieser hatte mit Kommunismus allerdings wenig zu tun, der ja gerade die Gleichwertigkeit aller beinhaltet sowie eine gerechte Verteilung von Erträgen und Waren. Genau das ist aber im Stalinismus nicht geschehen und genau das geschieht auch heute nicht. Während die reichsten Milliardäre ihre Vermögen in der Coronakrise um astronomische Summen gesteigert haben, wird der Rest der Bevölkerungen in Armut und Elend gestürzt und dem kollabierenden System überdies zunehmend lästig. Gerechte Verteilung? Gleichbehandlung aller Menschen? Fehlanzeige.
Die Herrschenden sind an Ideologien nicht interessiert. Sie benutzen sie als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele. Ideologien sind nur für den Pöbel da. Sie werden angewendet als Teil einer Teile-und-herrsche-Strategie, um die beherrschte Bevölkerung in einem ewigen Kampf gegeneinander aufzureiben, sodass der Volkszorn sich niemals gegen jene richtet, die Macht und Reichtum durch das Leid der ihnen Unterworfenen vermehren. Der Sowjetsozialismus war niemals links. Das Finanzkapital ist weder links noch rechts. Herrschaft spielt nicht in derlei politischen Kategorien; sie benutzt sie höchstens.
Die Notwendigkeit einer großen Erzählung zur Durchsetzung von Zielen ist auch der transhumanistischen Sekte um Klaus Schwab wohlbekannt. Um ihre Vision einer Fusion aus Mensch und Maschine durchzusetzen, so Schwab, bedürfe es einer großen Erzählung, an der es, so bedauerte er, jedoch noch fehle. Diesen Umstand zu beheben, startet das World Economic Forum die Konferenz zu „The Great Narrative.“.
Hier wird, das steht zumindest zu erwarten, die Ideologie geschmiedet, welche die dystopische Vision der Transhumanisten dem gemeinen Volk schmackhaft machen soll. Transhumanismus ist dabei wieder nur ein Instrument, die totale Kontrolle über die Mehrheit der Menschen zu erlangen und sie im Sinne von Finanz- und High-Tech-Konzernen zu formen, um sie auf mehr Effizienz, mehr Profit und mehr Unterwerfung zu trimmen.
Das Erste, was wir also tun sollten, wollten wir die Herrschaft der Wenigen brechen, ist, ihre Erzählungen als reine ideologische Propaganda zu durchschauen. Wir sollten uns nicht auf Begriffe wie „Kommunismus“, „Sozialismus“ oder „Neoliberalismus“, „recht“ oder „links“ konzentrieren. Das sind weitestgehend abgenutzte Kategorien aus dem letzten Jahrhundert, die ohnehin vollkommen Kopf stehen. So sind es oftmals gerade selbsternannte Linke und Antifaschisten, die den Corona-Faschismus stützen und die Gegenbewegung attackieren und diskreditieren.
Die einzige Ideologie, die durchgesetzt werden soll, ist jene der Macht weniger und der totalen Kontrolle, Unterwerfung und Abhängigkeit der breiten Masse. Durchschauen wir diese Ideologie, können wir ihr eine Welt ohne Ideologien entgegensetzen. Glaubenssysteme, Mythologien, Erklärungsversuche der Welt stellen an sich überhaupt kein Problem dar, solange niemand versucht, seine eigene Version zur absoluten Wahrheit zu erklären und sie anderen Menschen aufzuzwingen.
Glauben und Überzeugungen sind wichtig für das Überleben und Funktionieren des Einzelnen in der Welt. Doch sie sollten zugleich Privatsache sein, über die man gerne reden und auch streiten kann, aber niemals sollte jemand versuchen, sie mit Gewalt zu etablieren. Es spricht nichts dagegen, eine Gesellschaft zu erschaffen, in der eine ganze Bandbreite dieser Glaubensmuster, Erklärungen, Wissenschaften, Mythen und Erzählungen nebeneinander existiert. Keine davon sollte jedoch zur allgemeingültigen Wahrheit verklärt werden, kein Mensch sollte ihr untergeordnet werden. Nur dann ist freie Entfaltung, ein Leben in Gleichberechtigung und Freiheit möglich.
Fallen wir also nicht länger auf die Erzählungen herein, die uns von oben aufgezwungen werden. Ob Corona, „Herrenmensch“, Wachstum, Transhumanismus, ja sogar Wissenschaft – all das sind potentielle Herrschaftsintrumente, die dazu missbraucht werden können, uns zu steuern und zu beherrschen. Glauben wir also keine dieser Mythen unbesehen, sondern beginnen wir, uns ein eigenes Bild von der Welt zu machen. Es kann so viel reichhaltiger und vielfältiger sein als die eindimensionalen Erzählungen, die uns vorgekaut werden. Schaffen wir eine bunte Welt, die viele Erzählungen, viele Geschichten beinhaltet. So können wir die Macht, die Ideologien über uns ausüben, brechen.