Blühende Landschaften
Altkanzler Helmut Kohl hatte den Ostdeutschen blühende Landschaften versprochen — und wohl vergessen, anzumerken, dass er damit Friedhöfe meinte.
Die Wende hatte — neben tragischen — gewiss auch komische Seiten. Michael Schneider hat die Zeitstimmung in seinem Theaterstück „Blühende Landschaften — eine deutsche Farce“ eingefangen. Wir erleben in vier ausgewählten Szenen, wie Närrinnen und Narren aus Ost und West ihr Possenspiel aufführen. Vergnügliche, aber auch bittere Wahrheiten kommen ans Tageslicht ...
1. Szene: Monopoly
Im Hintergrund der Bühne steht ein Thron. Davor eine, fast die ganze Bühne einnehmende Spielfläche, auf der — wie im Monopoly — die nach Farben unterschiedenen Straßenzüge Ost-Berlins im Quadrat angeordnet sind. Bankier Scheffler, der Industrie-Manager Rauler und der Immobilientycoon Jesewitz fungieren selbst als Spielfiguren, indem sie nach jedem Wurf die entsprechende Zahl der Spielquadrate abschreiten. Scheffler verwaltet die Bank, die er wie einen Bauchladen mit sich herumträgt. Neben dem Thron, am Rande des Spielfeldes, sitzt der West-Narr zwischen einem Haufen Flicken.
Rauler: (würfelt) Zwölf! Alexander-Platz!
Jesewitz: Glückspilz! Beste Lage! Mietpreise wie in Tokio!
Rauler: Kostet 190.000. Kauf ich.
Scheffler: Mit oder ohne Fernsehturm?
Rauler: Natürlich mit!
Scheffler: Kostet noch mal 100.000.
Rauler: (zählt das Geld ab und gibt Scheffler die Scheine)
Scheffler: (würfelt) Sieben! Lenin-Allee — 60.000! Kauf ich!
Rauler: Nicht grad die ideale Anschrift für ‘ne Bankfiliale.
Scheffler: Du weißt doch, Rauler! Nicht auf den Straßennamen, auf den Standort kommt es an! Der Name lässt sich ändern. In fünf Jahren wird der Kunde, wenn er hier sein Geld abhebt, nicht mehr an den Bolschewisten-Führer, sondern an das führende Bankhaus denken!
Rauler: Nach dem Motto: Aktionäre aller Länder vereinigt Euch! (Alle drei lachen)
Jesewitz: (würfelt) Neun! — Palast der Republik. 90.000. Was soll ich denn mit dem?
Scheffler: Na, abreißen natürlich! Dieses Symbol des Unrechtsstaats. Und außerdem: Solch ein Grundstück auf der Spree-Insel ist doch Gold wert!
Jesewitz: Da hast du freilich Recht!
Rauler: (würfelt) Elf. Gemeinschaftskarte! Einkommenssteuerrückzahlung! Ziehe
10.000 Mark ein!
Scheffler: Wer hat, dem wird gegeben!
(Er händigt Rauler ein Bündel Scheine aus; dann würfelt er selbst)
Fünf! Rosa Luxemburg-Platz. Kostet 20.000. Kauf ich. Der ist billig. In meinem Alter denkt man eigentlich an den Bilanzabschluss. Doch seit dem Fall der Mauer hat alles sich bei mir geändert. Es war, wie sag’ ich’s?, ein Verjüngungsschub, als ob für mich an diesem Tag ‘ne zweite Raketenstufe würd’ gezündet. Die Bilder von den Freudentänzen auf der Mauer brachten in mir eine Extra-Saite zum Klingen. Es half alles nichts: Ein paar Tränen musste ich zerdrücken.
Rauler: Als ich die Fernseh-Bilder sah, dacht’ ich erst an Science-Fiction. Doch
als ich begriff, der Jubel dieser Menschen, die in ihren überfüllten Trabis
durch die offenen Grenzen strömten und nur noch „Wahnsinn! Wahnsinn!“ stammeln konnten — all dies war echt und keine Inszenierung, da heult’ ich wie ein Schlosshund!
Scheffler: ‘S war ja auch ein Glückstag für die Börse. Doch dann plagte mich nur ein Gedanke: Wie schrecklich, wenn ein andrer vor mir da wär!
Jesewitz: Wo? (Er würfelt)
Scheffler: In Dresden, meiner Heimatstadt!
Jesewitz: Drei! Frei parken! — Und? Warst du der erste?
Scheffler: Und ob! Sogar noch vor der Deutschen Bank! An den Frankfurt-Dresden-Express ließ ich sogleich ‘nen eigenen Waggon mit allen Leitern der Filialen hängen.
Auf dem Konferenztisch lag die Karte mit den eingetragnen Netzen unsrer ostdeutschen Filialen v o r dem Krieg, die wir mit schwarz-rot-goldnen Fähnchen flugs
markierten, während reichlich floss der Schampus.
Rauler: Akkurat, Scheffler, akkurat!
Scheffler: Und als der Zug in Dresden ankam, nu! Wie süß glong mir des heimotliche Sächssch! Wer ist dran?
Jesewitz: Du selbst!
Rauler: (würfelt) Neun! Friedrichstraße. 340.000. Kauf ich! Die wird Berlins Fifth Avenue! Gleich nach dem 9. November kamen sie, unsre Brüder und Schwestern aus der Zone, durch unsre Supermärkte wandelnd wie in Trance, und kauften die Regale leer.
(Alle drei singen nach der Melodie der „Internationale“): „Völker, leert die Regale!“
Rauler: Werbung war ganz überflüssig: Unsre Markennamen warn geläufger
ihnen als die Namen ihrer Bezirks-Sekretäre oder Bürgermeister. Selbst Ladenhüter
wurden zum Verkaufshit: Gummibärchen, Micky-Mouse und Pornos, Damenkleidung
aus der vorletzten Saison — ‘s ging weg wie warme Semmeln und zum dreifach‘ Preis!
West-Narr: Würd’ sichs nicht um Deutsche handeln, würd’ man sagen: „Unsre Neger im Osten!“
Scheffler: Hört! Hört! Der Narr findt seine Sprache wieder!
Rauler: Doch ist sein Witz sehr dünn geworden!
Jesewitz: Dünn und dämlich!
Scheffler: (würfelt) Acht! Ereignisfeld. 300 DM Strafe für zu schnelles Fahren!
Rauler: Na, Scheffler, das trifft den richtigen!
Scheffler: Dabei fahr ich im Schneckentempo durch die Zone! 140! Was ist das schon für’n BMW!
Jesewitz: (würfelt) Acht — Clara Zetkin-Straße. 30.000. Wer war denn Clara Zetkin?
Scheffler: War die nicht ‘ne sowjetische Spionin?
Jesewitz: Danke! Kein Bedarf.
Rauler: (würfelt) Fünf! Karl Liebknecht-Straße. 50.000. Kauf ich! In wengen Wochen hatten unsre Handelsketten, Versicherungen und Verlage — da war das einig Vaterland noch gar nicht spruchreif — den Markt erobert zwischen Elb und Oder. ‘S war wie ein Blitzkrieg ohne Waffen.
Scheffler: Und uns steht ein Kreditgeschäft ins Haus wie noch keines seit Kriegsende. (würfelt) Acht! Dimitroffstraße. 80.000. Kauf ich.
(zu Rauler) Verkaufst Du die Karl-Liebknecht-Straße mir? Dann hätt ich den ganzen Straßenzug!
Rauler: Wenn du mir die Rosa-Luxemburg gibst! Musst schon noch was zulegen, Scheffler! ‘S ist schließlich eine Billigstraße.
Scheffler: Etwas mehr Pietät bitte! ‘S geht immerhin um die First Lady im
Arbeiter- und Bauernparadies!
Rauler: Pietät hin oder her! Es wird ein Billig-Hotel, wenn ich auf sie baue!
Scheffler: Also gut! Die Straße der Befreiung kriegst Du obendrauf!
Rauler: Befreiung von was?
Scheffler: Na vom Faschismus. (Sie tauschen die Karten)
Jesewitz: (würfelt) Zehn! Das E-Werk. 50.000. Kauf ich. Jetzt hab’ das Monopol ich auf dem Strommarkt.
Scheffler: Du! Ich verpetz dich beim Kartellamt.
Jesewitz: Du weißt doch, das drückt beide Augen zu! Rauler: (würfelt) Drei.... O!
Jesewitz: Ab nach Bautzen!
Rauler: Womit hab ich das verdient? (Er geht ins Gefängnis.)
2. Szene: Treuhand
Im Hintergrund eine große ostdeutsche Landkarte, die mit schwarzen Steckkreuzen gespickt ist. Daneben eine Wandtafel mit der Überschrift: SCHLUSSVERKAUF. Auf ihr sind die Namen von volkseigenen Betrieben, Kombinaten, Grundstücken, Forsten und Seen aufgelistet, die zum Verkauf angeboten werden. Rauler, jetzt Chef der Treuhand-Anstalt, streicht die Namen der bereits verkauften Objekte durch. Die beiden Narren sitzen als stille Beobachter in der ersten Reihe des Parketts.
a) Die Bürgerrechtlerin Johanna tritt auf mit einer Liste in der Hand. Mit ihr der Chor, der sich am Bühnenrand postiert.
Johanna: Hab’ ich ihn endlich, sogar lebend, den großen Makler und Konkursverwalter!
Rauler: Ah, Johanna! (spöttisch) Was führt die hehre Streiterin für die
Gerechtigkeit in diese Niederungen?
Johanna: Ich komm im Auftrag unseres Bürgerforums. Es geht um drei Betriebe, unentbehrlich fürs wirtschaftliche Überleben der Region, und von unabhängigen Gutachtern als sanierungsfähig eingestuft. Hier die Gutachten! Die Treuhand will sie trotzdem schließen. Das Bürgerforum bittet Euch darum, die Entscheidung rückgängig zu machen.
(Rauler überfliegt die Gutachten)
West -Narr: Wie die Sünde v o r dem Fall kommt vor der Sanierung
die Privatisierung. Der Verkauf folgt eilig. Denn Eigentum ist heilig!
Rauler: Schrottbetriebe und Umweltschleudern kann man nicht saniern. Man m u s s sie schließen, besser heut’ als morgen!
Johanna: Sieht ja jeder ein! Doch d a s hier — die Gutachten bezeugen’s
— sind Betriebe mit Substanz.
Rauler: (ironisch) Substanz! — mit Maschinen aus der Vorkriegszeit. Und selbst wenn sie jüngeren Datums sind, nicht der Substanz-, der Marktwert ist entscheidend:
Rentabilität, Auftragslage und so weiter! Im Übrigen hat die Treuhand Gutachter genug!
Johanna: Wie unabhängig sind sie?
Rauler: Sind ausgewiesene Experten!
Johanna: Die — welch’ merkwürdiger Zufall! — zumeist auf der Gehaltsliste von Großkonzernen stehn.
Rauler: Was willst du damit sagen?
Johanna: Ich sage nur: Bischofferode!
Chor:
Bischofferode! Unvergessliches.
Wo das Volk zum letzten Mal den Aufstand gewagt!
E i n Jahr im Hungerstreik!
Nur Tee und Wasser zwei Wochen lang,
danach ins Krankenhaus, wo mit dem Wieder-Essen-Anfangen
die richtige Qual erst begann. Und dann von vorn.
Solidaritätsadressen aus aller Welt,
Reporter und Fernsehteams aus aller Welt
strömten ins Eichsfeld,
wo die Kumpels dem alle Ehre machten,
nach dem ihre Grube benannt: Thomas Münzer!
Rauler: (zum Chor) Keine neuen Heldenstorys bitte!
Chor: Doch was vermochten sie schon
gegen die geschlossene Front aus Konzernen und Politik!
Alleingelassen von den Kumpels im Westen,
die um die eigenen Arbeitsplätze nur bangten,
mussten am Ende sie kapitulieren.
Jetzt sind gesprengt die Schornsteine
und geflutet mit Lauge die Grube.
Dabei hätte der Vorrat des besten Kalisalzes der Welt
noch für fünfzig Jahre Abbau gereicht.
Johanna: Die Schließung dieses Bergwerks, drittgrößter Kali-Produzent der Welt,
zeigte beispielhaft, wie man eine sieche Kali-Firma aus dem Westen auf Kosten einer ostdeutschen saniert. Das nennt man vornehm „Marktbereinigung“!
Rauler: Unsinn! Alles Lügenpropaganda! Und man weiß, aus welcher Eck’ die kommt.
Johanna: Also bleibt’s beim Aus?
Rauler: Es bleibt dabei! (Er gibt ihr die Gutachten zurück)
Johanna: Sprach das Politbüro der Zentralen Marktwirtschaft.
Rauler: Du machst Witze!
Johanna: Ganz und gar nicht! Genauso selbstherrlich wie die abgedankten Fürsten des Politbüros entscheidet Ihr über Wohl und Wehe von Millionen, Tod und Leben ganzer Landstriche. Keine Gewerkschaft, kein Betriebsrat, auch kein Bürgerforum, niemand u n t e n, den Ihr o b e n mitentscheiden ließet, Ihr Sonnenkönige der Treuhand! Euer Zepter ist die Abrissbirne.
Rauler: Solang’s um Menschenrechte geht, Johanna, hör ich dich gern und bin ganz Ohr.
Johanna: Es geht um das Menschenrecht auf Arbeit!
Rauler: Doch tu mir den Gefall’n und misch dich nicht in Dinge ein, die einer Pfarrerstochter von Haus aus fremd sein müssen. Du entschuldigst. Ich bin sehr beschäftigt.
Johanna: Man sieht’s. Wie viele Kreuze setztest du heut’ wieder in die Landschaft? Wie vielen Unternehmen schnittet Ihr den Lebensfaden ab? Unsre Revolution war sanft und friedlich. Und Ihr lobtet uns dafür! Wir ahnten nicht, dass Ihr danach so viel G e w a l t uns antut!
Rauler: Was für Gewalt? Du spintisierst, Johanna!
Johanna: Jedem D r i t t e n raubtet Ihr die Arbeit! Ist das etwa nicht Gewalt?
Rauler: Was du Gewalt nennst, ist Notwendigkeit im Wirtschaftlichen, hat mit Effizienz und höherer Produktivität zu tun, dem Fundament eures künftigen Wohlstands.
Johanna: Was Effizienz für Euch, heißt für uns Armut. Seit der Wende verloren zwei Millionen Frauen den Job. Die Arbeit war geschützt im alten Staat.
Rauler: Eben darum ging er auch bankrott! Wenn dreifach ist besetzt jeder Bürostuhl, jede Pförtnerstub’, ist’s der Ruin!
Johanna: Ihr denkt immer bloß in Zahlen und Prozenten. Effizienz, Gewinn
und Produktivität sind eure Götter! Die Menschen, die Ihr auf die Straße setzt, die interessier’n Euch einen Dreck!
Chor:
Täglich begleitet uns jetzt die Angst,
die vorher wir nimmer gekannt:
Zu verlieren die Arbeit.
Sie sicherte nicht nur das tägliche Brot uns
und die bescheidene Wohnung.
Sie gab uns auch das Gefühl, etwas w e r t zu sein
und W e r t v o l l e s in der Gemeinschaft zu leisten.
Jetzt aber fristen viele ihr Dasein
nur als moderne Taglöhner noch, „Zeitarbeiter“ genannt,
oder werden von einer Maßnahme des Amtes zur nächsten geschoben.
Wer fühlt sich da noch etwas w e r t?
Rauler: Warum ging denn Euer Staat bankrott? Weil Euer viel gerühmtes Sozialsystem nur noch zu finanzieren war, indem der Staat sich völlig überschuldete.
Johanna: Er war moralisch bankrott, jedoch nicht pleite! Wie selbst die Deutsche Bundesbank erklärte. Bankrott ging er erst durch die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion!
Rauler: Dass ein Wechsel des Systems, für den die Mehrheit deiner Landsleute
in freien Wahlen sich entschieden, manche Härten mit sich bringt, ist mir bewusst.
Wenn vor den Toren, sogar in den Fluren dieses Hauses ganze Belegschaften
für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren, glaubst du, das lässt mich kalt?
Stell dir vor, du wärst an meiner Stelle: Würdest du Betriebe, die dem Wettbewerb
nicht standhalten können, künstlich am Leben halten und dafür zig Milliarden, das Geld der Steuerzahler, zum Fenster rauswerfen? … Jetzt schweigst du!
Johanna: Warum glaubt Ihr eigentlich, dass es bei uns nichts, aber auch gar nichts Erhaltenswertes gibt?
West -Narr: (ironisch) Du vergisst das Ampelmännchen und den grünen Pfeil!
Johanna: Ich will’s dir sagen, Rauler! Weil Ihr aus dem Westen die DDR bis heute nicht als Teil der deutschen Geschichte akzeptiert habt. Sie ist Euch immer noch ein Fremdkörper, den man verächtlich machen, ja, abstoßen muss.
Rauler: Du übertreibst maßlos!
Johanna: Von Anfang an stand für Euch fest, dass der Westen sich nicht ändern muss. Den Osten betrachtet Ihr wie ein missratenes Kind, das man nachträglich erziehen muss. Er soll genauso werden wie der Westen. Ihr merkt nicht mal, dass unversehens Ihr manches schon kopiert: Die Poliklinik — nun das Ärztehaus. Das Babyjahr der DDR — Erziehungsurlaub gibt es jetzt. Die Frau’n bei euch woll’n auch nicht an den Herd zurück und schrein nach Kinderkrippen, die wir längst hatten. Wie früher die Kolonialherren von den Eingeborenen erwartet Ihr ganz selbstverständlich, dass wir Eure Werte, Arbeits- und Lebensstile
schleunigst übernehmen. Mitsamt Euren schwachsinnigen Fernseh-Serien!
Rauler: Du musst sie ja nicht anschaun, Johanna! Was die „Kolonialherren“ angeht — die pflegen in ihren Kolonien keine demokratischen Wahlen abzuhalten, geschweige denn die Subsistenz-Wirtschaft der Eingeborenen mit Milliarden zu alimentieren!
Johanna: So weit ist es auch nicht her mit Eurer Wahlfreiheit. S’ ist wie mit den
Waschmitteln: Bunte Verpackung, steht immer was andres drauf, der Inhalt ist nahezu derselbe!
Rauler: (kopfschüttelnd) Noch immer kein Vertrauen in die Demokratie!
Johanna: (heftig) Woher denn auch, wenn wir sie nur als f r e m d b e s t i m m t erfahr’n!
Rauler: Du redest so, als wünschst du dir den alten Staat zurück.
Johanna: Im Gegenteil! Bin froh, ihn los zu sein. Ich red’ auch nicht vom Staat, ich rede von den Menschen. In eurer Arroganz könnt Ihr es nicht begreifen, dass hier ‘ne eigene Kultur entstanden ist.
Rauler: Meinst du Duckmäuserei, Obrigkeitshörigkeit und was sonst die Diktatur an Schäden hinterließ?
Johanna: Etwas anderes fällt Euch nicht ein, wenn Ihr vom Osten sprecht?
Rauler: Wieso glaubst du, dass Ihr ganz anders seid als wir im Westen? Wir sprechen doch die gleiche Sprache, haben — bis auf die letzten vierzig Jahre — die gleiche Geschichte und Kultur.
Johanna: Die DDR war ein egalitäres Land mit eingeschränkten Freiheiten:
Viel égalité, wenig liberté. Bei euch ist’s umgekehrt. Die Einkommensunterschiede war’n gering — ein Kombinatsdirektor verdiente höchstens viermal so viel wie ein Facharbeiter. Kaum privates Eigentum an Produktionsmitteln, kein Streit um Erbschaften mangels Masse. Es gab noch so was wie Gemeinsinn und Gemeinschaft. Geld stand nicht an erster Stelle. Das ist u n s e r Kapital!
Rauler: (spöttisch) Leider lässt es sich nur schwer aufrechnen gegen echtes Kapital!
Johanna: Wie soll denn unsereiner ohne eignes Kapital sich eine Wohnung
kaufen, geschweige denn ein Unternehmen, da doch die Bank sich mangels Sicherheiten weigert, uns etwas zu leihen? Aber die Großverdiener aus dem Westen, die eine Immobilie hier erwerben, können ihre Steuer fast auf Null
herunterrechnen. Ist das etwa gerecht?
Rauler: Ihr solltet lieber dankbar sein, wenn einer überhaupt das Risiko eingeht,
zu investier’n in diese Wirtschaftsleiche.
Johanna: Risiko — dass ich nicht lache! Betriebe für ‘ne Mark. Und Fördermittel noch und noch! Die Immobilie DDR, Du weißt es doch am besten, Rauler! ist ‘ne wahre Goldgrube!
Rauler: Die mit Altlasten gesegnet ist: Die Mondlandschaft um Bitterfeld,
die chemische Hölle von Leuna — von der Wismut und ihren strahlenverseuchten Abraumhalden gar nicht erst zu reden. ‘S ist, als investiert man in den Orkus!
Johanna: Fragt sich nur: Wie kommt’s, dass grad der Orkus wurd’ zum Eldorado für Grundstückshaie, Spekulanten und Betrüger aller Art?
b) Zwischenspiel
Die Ost-Närrin, jetzt im Outfit einer Sparkassen-Angestellten, nimmt auf einem Drehstuhl hinter einem Schreibtisch Platz. Auftritt West-Narr in edlem Zwirn.
Ost-Närrin: Was kann ich für Sie tun?
West-Narr: Spreche ich mit der Geschäftsführerin der Sparkasse Halle?
Ost-Närrin: Der Chef ist gerade auf Dienstreise. Ich vertrete ihn.
West-Narr: Ich möchte einen Kredit beantragen.
Ost-Närrin: In welcher Angelegenheit?
West-Narr: Es geht um die Gründung einer Fluglinie.
Ost-Närrin: Einer Fluglinie? … Und wo?
West-Narr: In Teutschenthal, 12 Kilometer westlich von Halle.
Ost-Närrin: Gibt es denn dort einen Flughafen?
West-Narr: Noch nicht. Aber die Planungen für den Flughafen sind bereits in vollem
Gange. Es werden mindestens 150 Arbeitsplätze entstehen.
Ost-Närrin: Das ist ja großartig! Überhaupt könnten wir einen zweiten Flughafen in der Nähe von Halle gut gebrauchen... Welche Fluggesellschaft vertreten Sie denn?
West-Narr: Keine. Ich bin Forscher. Und möchte die Fluglinie vor allem für meine Forschungsreisen nutzen. Und für den Dreh meiner Filme.
Ost-Närrin: Sie machen Filme? (jetzt echt interessiert)
West-Narr: Tierfilme. Mein Spezialgebiet sind Löwen und Hyänen der afrikanischen
Savanne.
Ost-Närrin: Hyänen! Das ist ja interessant! Wissen Sie, dass ich leidenschaftlich gerne Tierfilme sehe? „Serengeti darf nicht sterben!“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
West-Narr: Ein großartiger Film — in der Tat. Mein Großvater hatte ja auch eine ganz eigene Methode, um hautnah an die Tiere heranzukommen…
Ost-Närrin: Ihr Großvater? … Sprechen Sie etwa von Bernhard Grzimek?
West-Narr: Ich bin sein Enkel. (Er zückt seinen Personalausweis) Stephan Grzimek!
Ost-Närrin: (fassungslos) Das gibt’s ja nicht… An welch’ ein Kreditvolumen dachten Sie denn?
West-Narr: Circa … 64 Millionen.
Ost-Närrin: 64 Millionen? Das ist kein Pappenstiel.
West-Narr: Ich muss ein Passagierflugzeug und zwei Transportflugzeuge kaufen. Für die Käfige.
Ost-Närrin: Ach! Sie fangen die Löwen und Hyänen auch ein?
West-Narr: Großauftrag vom Frankfurter Zoo … Dazu das Equipment, die Kosten für die Wartung, Gehälter für Piloten, das Flug- und Bodenpersonal — da kommt schon was zusammen!
Ost-Närrin: Natürlich!
West-Narr: Was die Sicherheiten für die Sparkasse und die Treuhand angeht …
Ost-Närrin: Ach, Herr Grzimek. Da machen Sie sich mal keine Sorgen! Ein Mann aus solch einer Familie, mit solchen Aufträgen —, da ist doch Sicherheit vorhanden. (Während sie eine Sektflasche entkorkt) Falls alle Stricke reißen, können wir ja Ihre Käfige mit den Löwen und Hyänen pfänden lassen; nicht wahr? (Sie lacht. Er fällt in ihr Lachen ein)… Wollen Sie die 64 Millionen lieber auf Ihr Konto überwiesen oder in bar ausgezahlt haben?
West-Narr: Bar wäre mir lieber!
Ost-Närrin: (stößt mit ihm an) Herr Grzimek! Es ist mir eine Ehre!
c) Fortsetzung der Hauptszene
Johanna: Hättet ihr die Subventions-Milliarden für die Sanierung der entwicklungsfähigen Betriebe aufgewandt, statt sie Betrügern und windigen Geschäftemachern in den Rachen zu werfen, stünde Ostdeutschland heut’ anders da.
Rauler: Du redest wie der Blinde von der Farbe. 16.000 Betriebe stehen zum Verkauf. Dass unter den Käufern auch Ganoven und Betrüger sind, das ist bei einer solchen Größenordnung gar nicht zu vermeiden, wenn man keinen Polizeistaat will. Hast ja keinen Schimmer, was es heißt, eine Staats- in eine Marktwirtschaft zu überführen!
Johanna: Welch verrücktes Dogma zwingt Euch denn, alles zu privatisieren, was vorher öffentliches oder staatliches Eigentum gewesen?
Rauler: Weil öffentliche Unternehmen, die nicht dem Wettbewerb ausgesetzt sind,
wie die Erfahrung lehrt, zu Misswirtschaft, Ineffizienz und Schlendrian führen. Auch war es E u e r ausdrücklicher Wunsch, auf schnellstem Wege die Staatsbetriebe in
Kapitalgesellschaften zu überführen. Die Treuhand — darf ich dich daran erinnern! —
ist von der letzten DDR-Volkskammer noch gegründet worden.
Johanna: (heftig ) Ja! Aber zur B e w a h r u n g unsres Volksvermögens, nicht zu seinem kompletten Ausverkauf! Das ist doch die Perfidie dabei: Dass wir beim Ausverkauf unsres Vermögens nicht mal mitbieten können! Überhaupt sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, dass die Devise „Alles muss raus!“ Die Preise stürzen lässt ins Bodenlose. Kein Wunder, dass unsre Betriebe zu Spott- und Schleuderpreisen verhökert werden — zumeist an Eure eig’ne Klientel im Westen! Erst haben wir für Euch die Kriegsschuld mitbezahlt gegenüber der Sowjetunion und mussten Demontagen noch erdulden, als Ihr schon Einzug hieltet in das Wirtschafts-Wunderland. Und jetzt bezahl’n wir noch einmal, weil wir den Kalten Krieg verloren haben.
Rauler: Deine Bitterkeit, Johanna, macht dich ungerecht, dein Selbstmitleid dich blind. W i r sind’s doch, wir „räuberischen“ Wessis, die jetzt für Euch zahl’n und bluten müssen! Der Staat nimmt jährlich mehr als hundert Milliarden Schulden auf, damit Ihr endlich wieder auf die Beine kommt und Ostdeutschland modernisiert wird: Die neuen Autobahnen, Schienenwege, Flughäfen und Kabelnetze — was glaubst du, was das kostet?
Johanna: Und welch tolles Geschäft für eure Banken und Konzerne! Während hier die Zahl der Arbeitslosen von Null auf vier Millionen anstieg, hat die Zahl der bundesdeutschen Millionäre sich auf mehr als eine Million verdoppelt!
Rauler: Die Milliarden an Transferleistungen für die Arbeitsämter und Rentenkassen
sind kein „Geschäft“. Das ist organisierte, groß angelegte Solidarität.
Die Polen, Tschechen, Ungarn — sie beneiden Euch um so viel brüderliche Hilfe!
Johanna: Auch ich — wie jeder hier im Osten — entrichte meinen „Solidarbeitrag“.
Doch hättet Ihr nicht alles platt gemacht, gäb’s hier nur halb so viele Arbeitslosen, käm’ uns alle billiger die Einheit!
Rauler: Illusionen sind’s, Johanna, geborn aus altem Trotz und Ostalgie.
Schau endlich nach vorn, statt immer nur zurück! In zehn, zwanzig Jahren wird der deutsche Osten genauso prosperieren wie der Westen, werden Eure maroden Innenstädte vielleicht noch schmucker aussehen als bei uns.
Johanna: Nur werden sie dann nicht mehr uns gehören.
Rauler: Warum malst du immer nur in Schwarz? Und warum sieht und fühlt man sich im Osten Deutschlands eigentlich so gern als Opfer?
Immer fühlt ihr euch betrogen. Erst vom alten Staat, und jetzt vom neuen.
Wär’s nicht endlich an der Zeit, diese ewige Jammerei zu beenden und beherzt die Chancen zu ergreifen, die Euch die neuen, so lang verwehrten Freiheiten und Bürgerrechte jetzt eröffnen!
Johanna: Chancen! ... Was sind das für Chancen, wenn die von Euch Abgewickelten von einer ABM-Maßnahme zur nächsten geschoben oder vorzeitig mit karger Rente in den Ruhestand versetzt werden?
Jetzt, da uns’rer eignen Wirtschaftsbasis wir beraubt — wer und was sind wir denn noch? Eine abhängige F i l i a l w i r t s c h a f t, ein Volk von Angestellten und Transfer-Empfängern mit abnehmender Geburtenrate. Ganze Regionen und Dörfer veröden schon, weil’s keine Arbeit gibt, kein Bus mehr fährt, kein Arzt und keine Hebamme mehr da. Die Jungen und die Fitten — zumeist Frauen — sind längst abgehau’n nach Westdeutschland. Zurück bleiben die Alten und die Abgehängten. Wo so viel Leere ist in einem selbst und um einen herum, fühlt man sich gern stark im Rudel und als D e u t s c h e r! Ist man auch sonst nichts mehr — als Deutscher ist man wer!
Keinem Immobilienhai und keinem Spekulanten wird ein Haar gekrümmt.
Dafür macht man auf Asylbewerber Jagd! Entwertet, entwurzelt und sich selber fremd geht hier jetzt auf die böse Saat: Angst! Wut! Missgunst! Fremdenfeindlichkeit!
Ihr habt durch Euren rigorosen Kahlschlag den Boden dafür mitbereitet!
Rauler: Natürlich! Wir bösen Wessis sind an allem schuld! Du hast’s bis heute nicht verkraftet, Johanna, dass die hiesigen Bürger ihre Zukunft lieber bei uns im Westen suchten, statt Eurer Chimäre von einem „dritten Weg“ zu folgen
— eine bittere Enttäuschung, ich versteh’s, für die du einen Sündenbock jetzt brauchst: Und der heißt „Treuhand“!
Johanna: Weil ich den Finger leg auf die Misere, die Ihr angerichtet, werd ich jetzt als „Jammer-Ossi“, gar als Psychopathin abgestempelt. Das ist infam! (ab)
d) Die beiden Narren in der Seiten-Loge.
West-Narr: Woher kommt, weißt du’s?, das Wort privat?
Ost-Närrin: Nein! Doch hätt’ ich Lust jetzt auf ein Attentat!
West-Narr: Es kommt aus dem Lateinischen: privare. Und das heißt zu deutsch: berauben!
Ost-Närrin: Nach dem, was wir gehört’, tu ich’s gern glauben!
West-Narr: Und Ossi kommt von: Os, Ossis, der Knochen! Ossi-Land wird reprivatisiert.
Das heißt zu deutsch: Es wird bis auf die Knochen ...
Ost-Närrin: Hab schon kapiert!
So mutlos, hilflos fühlt’ ich mich noch nie.
Ich fürchte fast: Auch mich befällt die Ostalgie.
Seit der Belzebub dem Osten ausgetrieben,
können die Herrn des Westens schalten nach Belieben:
Den Sozialstaat abbau’n und erhöh’n die Steuern,
Löhne senken, nach Belieben feuern.
West-Narr: Bis zum Exodus die Umwelt ruinieren.
Straflos Krieg um Öl und Einflusszonen führ’n.
Ost-Närrin: Der nackte Egoismus triumphiert,
weil überall nur noch das Geld regiert.
West-Narr: Wie schon Thomas Münzer hat beklagt,
als den Aufstand mit den Bauern er gewagt:
„Sie haben dem Volk die Stimme geraubt
und an seiner Statt das Geld zum Herrgott gemacht!“-
3. Szene: Nobel-Restaurant — drei Jahre später
Rauler und Scheffler beim Diner.
Scheffler: Nächste Woche geht’s endlich in den Urlaub.
Rauler: Wieder auf die Kanaren?
Scheffler: Diesmal ist’s Mecklenburg.
Rauler: Mecklenburg?
Scheffler: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Ich habe mir dort einen See gekauft. Ein günst’ges Angebot der dortigen Kommune.
Rauler: Bei deinen Berater-Honoraren für die Treuhand müsst’ es schon der Große Wannsee sein.
Scheffler: (lacht) Jetzt kann ich endlich mal mit meiner Yacht lospreschen ohne Rücksicht auf die Segler.
Rauler: (mit Bitterkeit) Ihr habt’s gut! Verdient euch dumm und dämlich an der Einheit, während ich, das Gesicht der Treuhand, den Hass auf mich ziehe.
Scheffler: Wieso denn das?
Rauler: Was glaubst du, wie man sich fühlt, wenn man pro Woche eine Morddrohung erhält! Ich bin der Blitzableiter für den Volkszorn. Dabei führ’ ich doch nur die Bonner Direktiven aus. Der Abschlussbericht der Treuhand wird morgen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Scheffler: Sind die Zahlen denn so düster?
Rauler: Die Behörde hat Verlust gemacht. Aus einem Anfangsvermögen von 600 Milliarden Mark, dem geschätzten Industrievermögen der DDR, wurde ein Schuldenberg von 245 Milliarden Mark.
Scheffler: Was! … Das ist ja eine bittere Bilanz!
Rauler: Noch bitt’rer ist die Bilanz der Privatisierung: Beim Verkauf der gesamten Ostwirtschaft wurden nur 34 Milliarden erzielt.
Scheffler: Nur 34 Milliarden? Wie ist das möglich?
Rauler: Nicht der Verkäufer, sprich die Treuhand, sondern die Käufer haben den Preis bestimmt.
Chor:
Wie! Unsre Fabriken, Bauten, Werften und Gruben,
samt dem verkauften Grund und Boden-
das alles zusammen hat nur s o w e n i g erbracht!?
Das kann doch nicht wahr sein!
Scheffler: Und wie viele von den verkauften Betrieben gingen an Ostdeutsche?
Rauler: Gerade mal fünf Prozent. Fünfundachtzig Prozent an westdeutsche Unternehmen und zehn Prozent an Ausländer.
Scheffler: (düster) Stoff für eine neue Dolchstoß-Legende nach dem Motto: Der Sieger nimmt alles!
Chor:
Ach, was haben sie mit uns gemacht?
Unsere reichen Vettern im Westen?
Und was haben w i r mit uns machen lassen
in unserem törichten Glauben,
dass alles bei ihnen viel besser sei als bei uns.
Wir haben nur auf die Schokoladenseite ihres Systems geschaut,
dessen hässliche Seite sie tunlichst vor uns verbargen.
Der Osten gehört jetzt dem Westen.
Und wir ließen es zu!
4. Szene: Platz mit einem abgerissenen Denkmal, von dem nur noch der Sockel und die Stiefel übrig geblieben sind.
Ost-Närrin: Schon wieder so ein abgeriss’nes Denkmal
im postkommunistischen Jammertal.
Hier stand Lenin zweifelsohne.
West-Narr: Das sagst du so im festen Tone.
Woher weißt du’s denn?
Ost-Närrin: Weil ich seine Schuhgröß’ kenn.
West-Narr: Und was stellt man da nun hin?
Ost-Närrin: Gar nichts!
West-Narr: Doch erinnert nicht die pure Blöße
erst recht uns an die umgestürzte Größe?
Überhaupt: Im Abriss zeigt sich einmal mehr:
Marktwirtschaftlich denken fällt Euch schwer!
Statt das ganze Denkmal abzureißen
und Lenin auf den Müll zu schmeißen,
wär’s viel billiger gekommen,
hättet Ihr den Kopf bloß abgenommen
und durch einen andern ihn ersetzt,
den der geschichtsbewusste Deutsche schätzt.
Ost-Närrin: Durch welchen denn?
West-Narr: Zum Beispiel durch ‘nen Bismarck-Kopf.
Oder sonst ‘nen preußisch-adeligen Zopf.
Ost-Närrin: Und wer sich der Marx-Engels-Köpf‘ geniert,
die immer noch beim Neuen Schloss gruppiert,
(Beide Narren stellen sich auf den Sockel und stecken die Köpfe zusammen.)
Beide: Bewahrt sie auf für spät’re Wenden.
Die Geschichte wird so schnell nicht enden!