Bis zum großen Knall

Einschalten, Abschalten und Aus. Ein Gedicht über die Medien im Alltag.

Im Dezember 2017 hatte der Rubikon seine Leserinnen und Leser eingeladen, selbst publizistisch aktiv zu werden: „Schreiben Sie einfach einen kleinen Essay, eine Glosse, eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht zur Frage: Warum vertrauen Sie den (Leit-)Medien nicht mehr? Warum brauchen wir neue, demokratische Medien in Bürgerhand, Medien ‚von unten‘?“, hieß es in einem entsprechenden Aufruf der Redaktion (1). Fast 100 Leserinnen und Leser sandten der Redaktion hieraufhin eigene Texte und erhielten als Dank für ihren Mut jeweils ein Exemplar von „Lügen die Medien?“ als Weihnachtsgeschenk. Hier veröffentlicht der Rubikon nun die besten Leser-Texte in eigener Rubrik (2).

Aus der Reihe

von Bernhard Trautvetter

Ich schalte den BürgerKrieg
ein, die Sex-Bombe,
Mord und Not-Schlag
Kaffee mundet schmackhaft
zum Frühstücks-TV

Gute EinStimmung
für den Alltags-Trott
zwischen Tränenlachen
der Einsamkeit
aus zu viel
und zu wenig und
ganz innen wächst
die Spannung — wie
geht es wohl aus?
Mit dem Tag, mit mir?

Abend dann,
schalte ich den Bürger Krieg ein
die Sex-Bombe
Mord und Kahl Schlag
ein kühles Blondes
schmackhaft
im Nebel
Bis zum großen Knall
der sicher kommt
vielleicht schon zu Lebzeiten
vielleicht morgen schon
in weiter Ferne überall und hier

wenn ich so weiter
meine Zeit tot schlage
mit Unterhaltung
mich zerstreue
ab schalte
ein aus
ein aus
ein und aus. Aus.


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Bernhard Trautvetter, Jahrgang 1954, ist ehemaliger Berufsschullehrer, Friedensaktivist, Lyriker, Bildgestalter sowie Träger des Düsseldorfer Friedenspreises. Er schreibt unter anderem für die junge Welt, das Neue Deutschland und KenFM. Weitere Informationen unter www.fotolyrikart.eu.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.rubikon.news/artikel/gemeinsam-verandern-wir-die-welt
(2) https://www.rubikon.news/kolumnen/leser-aktion