Aufklärung ist Widerstand
Wer die politischen Verhältnisse verbessern will, sollte nicht nur daheim die Tastatur bearbeiten — besser ist es, auf die Straße zu gehen und Menschen anzusprechen.
„Welcher Form des Widerstands wollt Ihr Euch anschließen?“ So fragte Ullrich Mies an die Adresse der Zuschauerinnen und Zuschauer in der Manova-Sendung Klartext mit Elisa Gratias. Die meisten denken dabei vielleicht zuerst daran, dass sie irgendetwas schreiben oder publizieren könnten. Das ist wichtig, bleibt aber teilweise unpersönlich. Außerdem haben politische Gegner gerade im Internet viele Möglichkeiten, Inhalte zu zensieren und unauffindbar zu machen. Wirklich ermutigend ist aber folgender Gedanke: Keine noch so gut organisierte Macht kann verhindern, dass widerständige Gedanken im persönlichen Gespräch von einem Menschen auf den anderen überspringen. Deshalb ist der Austausch von Mensch zu Mensch die ursprünglichste Form der politischen Kommunikation. Die Autorin beschreibt als Reaktion auf Ullrich Mies' Frage, wie sie auf die Straße ging und ins richtige Leben eintauchte. Sie schildert, wie sie versuchte, Passanten von ihren politischen Ideen zu überzeugen und unter welchen Umständen dies auch gelingen kann.
Angeregt durch die Frage von Ullrich Mies in der letzten Klartext-Sendung mit Elisa Gratias, welchem Widerstand wir uns anschließen wollen, möchte ich heute über eine Form des Widerstandes berichten: die individuelle Aufklärungsarbeit auf der Straße.
Seit Langem reichten mir Demos oder ähnliche Zusammenkünfte nicht mehr aus. Ich spürte, dass man direkt unters Volk gehen muss. So fasste ich kurz vor Ostern den Entschluss, bis zum Treffen der Weltgesundheitsversammlung vom 27. Mai bis zum 1. Juni 2024 in Genf, meine Mitmenschen über den geplanten Abschluss des WHO-Pandemievertrages und die internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) aufzuklären. Eine Mitstreiterin ließ mehrere 1000 Exemplare sowohl von dem Flugblatt der „Ärzte für Aufklärung“ als auch von der World Health Alliance (WHE ALL) drucken. Und dann ging es los!
Ich erstellte mir eine Liste mit Wochenmärkten und Flohmärkten und machte mich auf den Weg, um direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten. Aufgrund meiner zahlreichen Aktivitäten in Bürgerinitiativen in der Vergangenheit hatte ich diesbezüglich bereits Erfahrung. Aus früheren Aktionen wusste ich, dass man dafür erstklassig informiert sein muss, damit man Fragen detailliert beantworten und auf mögliche Gegenargumente reagieren kann. Ich hatte mir alle Vorträge der ausgewiesenen Experten unter anderen von Philipp Kruse, Renate Holzeisen, Beate Pfeil, Silvia Behrendt, Wolfgang Wodarg und Beate Bahner angehört und sämtliche Artikel dazu studiert sowie ein Referat darüber gehalten und war somit bestens vorbereitet.
Mein Einsatzgebiet war Berlin und das angrenzende Umland. Innerhalb eines Monats verteilte ich hunderte Exemplare und es machte großen Spaß. Circa 95 Prozent der Händler und Kunden mit denen ich in Kontakt kam, waren sehr interessiert und aufgeschlossen. Etwa die Hälfte der Angesprochenen wusste auch schon recht gut Bescheid. Ich traf auf eine bunte Mischung aus allen Schichten, Altersklassen und Nationalitäten und hatte eindrucksvolle Begegnungen.
Es ergaben sich sehr wertvolle Gespräche, darunter waren einerseits Menschen, die selbst schon im Widerstand waren, zum Beispiel Rechtsanwälte und Ärzte, die aber nirgendwo organisiert waren.
Andererseits lernte ich viele Menschen kennen, die sich sehr darüber ärgerten, dass sie sich haben spritzen lassen. Einige erzählten mir von ihren Schmerzen und Einschränkungen, an denen sie seit der Spritze leiden. Deshalb hätten sie jetzt „die Schnauze voll“. Andere berichteten von Todesfällen unter ihren Angehörigen nach den Spritzen.
Mehrere beklagten auch die Erlebnisse mit ihren Kindern, die sie während der Lockdowns und der Maßnahmen hatten, und waren erbost darüber, was man ihren Familien mit monatelangen Lockdowns und Ausgangssperren psychisch und emotional angetan hat. „Wir wollen so etwas nie wieder erleben“, lautete ihre Aussage.
Ich erfuhr auch davon, dass Menschen vor lauter Verzweiflung über die nicht enden wollenden Maßnahmen und den damit verbundenen Leidensdruck ihre gesamte Existenz in Deutschland aufgegeben haben und ausgewandert sind.
Manchmal traf ich denselben Händler auf verschiedenen Märkten. Er sagte mir dann, er hätte das Flugblatt gelesen und hätte davon gerne noch mehr für seine Kunden.
Mit Leuten, die teilweise schon informiert sind, tauschte ich Informationen über einschlägige Bücher und Internetplattformen aus. Generell hatte ich den Eindruck, dass ein großer Teil der Menschen dem öffentlichen Rundfunk beziehungsweise den öffentlich-rechtlichen Medien nicht mehr traut. Ich war erstaunt zu erfahren, wie viele Leute -laut eigenen Bekundungen — den Fernseher nicht mehr einschalten.
Ein anderer Teil der Menschen wiederum hatte viele Fragen. Sie waren sich des Ausmaßes der totalitären Befugnisse, die im WHO-Pandemievertrag festgeschrieben werden sollen, nicht bewusst. Für andere hingegen war neu, dass die WHO zu mindestens 80 Prozent privat finanziert wird. Das habe ich den Menschen dann minutiös aufgedröselt, ebenso die mit dem WHO-Pandemievertrag und den IGV einhergehende digitale Überwachung, Zensur und Abschaffung der Grundrechte und der Demokratie. Bei diesen Begriffen wurden viele hellhörig.
Gleichzeitig bekam ich wichtige Informationen von den Markthändlern und Anwohnern, zum Beispiel, dass der Berliner Senat die Eindämmung der Wochenmärkte in Berlin anstrebt. Sie sollen sogenannten Begegnungszonen weichen. Einige der Märkte dienten während der Maßnahmen-Zeit als Treffpunkt zum Meinungsaustausch.
Viele Händler zeigten sich damals offenbar solidarisch mit den Maßnahmen-Kritikern. Außerdem sind die Wochenmärkte den großen Supermarktketten und damit den Konzernen ein Dorn im Auge, denn man dort weder Käufer noch Kunden kontrollieren und es wird bar gezahlt. Im Übrigen geben die Märkte den Bauern aus dem Umland die Möglichkeit, dort ihre Waren feilzubieten. Das scheint fast wie ein Relikt aus ganz alten Zeiten.
Viele, mit denen ich sprach, dankten mir für meine Arbeit, manche mein Engagement mutig. Meine Verteilaktionen verliefen störungsfrei. Zu keinem Zeitpunkt erlebte ich aggressive Reaktionen oder Störer. Der Vorteil bei solchen Einzelaktionen ist, dass man sie nicht anmelden muss, und selbstverständlich kündige ich sie auch nicht im Internet an.
Für mich war diese Aktivität in jeder Hinsicht eine Bereicherung, denn ich tat das, was ich für notwendig hielt und mich erfüllte und kam dadurch zu der Erkenntnis, dass die Menge der Kritiker und Skeptiker gar nicht so klein ist, wie ich vermutete, sondern wesentlich größer. Vor allem aber wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, Einzelgespräche zu führen. Dieses Vorgehen bietet sich für alle gesellschaftspolitischen Themen an und ist eine wirksame Waffe gegen die herrschaftspolitisch gewollte soziale Distanzierung und Spaltung. Ich kann nur jedem empfehlen, es mir gleich zu tun!