Ans Werk!

Das Jahr 2025 verspricht einen gigantischen Reinigungsprozess, bei dem auch unser Mitwirken gefragt ist.

2025, so zeichnet es sich bereits zu Jahresbeginn deutlich ab, wird kein ruhiges Jahr. Doch es hilft nichts, der allgemeinen Verunsicherung noch unsere eigene Unruhe entgegenzusetzen. Die Autorin empfiehlt in diesem Beitrag, gewissermaßen kleine Brötchen zu backen und das anzunehmen, was sich vor unseren Augen abspielt: ein gigantischer Reinigungsprozess. Alles kommt hoch, und was da kommt, sieht nicht gut aus. Der Häutungsprozess ist in vollem Gange. Die neue Haut wird erst dann sichtbar, wenn die alte abgefallen ist. Bis es so weit ist, können wir beim Aufräumen helfen.

Bereits in den ersten Wochen dürften bei den meisten die guten Vorsätze für das neue Jahr verklungen sein. Viele der besten Wünsche und schönsten Ideen haben kaum die Silvesternacht überstanden. Liebe, Frieden, Freude und Glück warten darauf, zum nächsten Jahresanfang wieder hervorgeholt zu werden, um dann wahrscheinlich ebenso schnell wie das Silvesterfeuerwerk schon in derselben Nacht wieder zu verpuffen. Doch nichts scheint uns davon abzuhalten, uns immer wieder Großes vorzunehmen: die Tiere retten, die Natur, und neuerdings sogar die ganze Welt.

Es geht darum, den ganz großen Bewusstseinssprung zu schaffen. Licht und Liebe sollen die Schlüssel sein. Doch es ist nicht so, als müsse man nur auf einen Schalter drücken, damit es Licht wird. Auch mit der Liebe ist es nicht so einfach. Wir sprechen von der großen, allumfassenden, bedingungslosen Liebe und treten die kleine, alltägliche Liebe mit Füßen, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben. So ist es noch ein wenig hin, bevor sich die neue, friedliche Welt, von der so viele träumen, manifestieren kann.

Entgegen der allgemeinen Vorstellung ist ein Quantensprung etwas ganz Kleines. Auch wenn es durchaus Heureka-Erkenntnisse gibt, die mit einem Schlag vom Himmel zu fallen scheinen: Entwicklung vollzieht sich in kleinen Schritten. Geduld ist angesagt. Nur weil wir meinen, gerade etwas begriffen zu haben, geht es dadurch nicht schneller. Wir müssen die anderen, die „noch nicht so weit sind“, nicht anstacheln und dafür geringschätzen, dass sie nicht im selben Rhythmus vorankommen wie wir.

Die Ruhe im Sturm

Die meisten der heute „Erwachten“ dürften es noch nicht lange sein. 2020? Oder schon 9/11? Wie haben sich wohl die gefühlt, die längst vor uns begriffen haben, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt? Wie ging es den Menschen, die ganz alleine standen und für ihre Erkenntnis bereit waren, ihr Leben zu geben? Wie lebten die, die nicht getragen waren von Prophezeiungen, die das Ende des dunklen Zeitalters andeuten und den Beginn eines neuen goldenen Zeitalters?

Bilden wir uns also nichts darauf ein, in der Entwicklung des eigenen Bewusstseins vielleicht ein wenig weiter zu sein als der Nachbar. Erleuchtet sind wir deshalb nicht. Denn wenn wir das wären, würden wir nicht mit Ungeduld oder sogar mit Verachtung auf andere herabschauen.

Wir würden unsere Wahrheit aussprechen um ihrer selbst willen, und nicht, weil wir ein bestimmtes Resultat erwarten, so wie ein Gärtner, der die Samen setzt, ohne genau zu wissen, wie und wann sie aufgehen.

Gestehen wir uns, gerade weil die Zeichen auf Sturm stehen, zu, uns nicht alle an derselben Stelle unseres Entwicklungsweges zu befinden. Jeder hat seine eigene Aufgabe, seine eigenen Ängste, Schwierigkeiten und Blockaden zu überwinden. Was wissen wir schon vom Seelenauftrag des anderen, dass wir uns erlauben, uns in seine Entwicklung einzumischen? Wer einem Schmetterling dabei hilft, sich aus der Verpuppung zu befreien, der würde ihn töten. Seine Flügel bekämen nicht genug Kraft, um zu fliegen. Behalten wir also die Ratschläge, die wir nur allzu oft ungebeten von uns geben, für uns und wenden sie auf uns selbst an. Wir können sie gut gebrauchen.

Saubermachen

Wir stecken alle mittendrin in einem kaum zu überblickenden Sumpf. Über 6.000 Jahre Verblendung, Verdrehung und Zerstörung gehen nicht einfach so vorbei, nur weil jetzt auch wir begriffen haben, dass etwas schiefläuft. Tief haben sich die Verletzungen individuell und kollektiv eingeprägt. Wir sind sozusagen von dem durchdrungen, was wir, unsere Vorfahren, unsere Familien und Völker erlebt haben, und müssen verarbeiten, was im Laufe der Zeit geschehen ist.

Der Schmerz will angeschaut werden, das Unrecht, die Lügen. Die Entzündungsherde müssen gesäubert werden, um nicht immer wieder erneut aufzubrechen. Habe also der, der in blütenweißem Gewand in die fünfte Dimension treten will, noch ein wenig Geduld und krempele die Ärmel hoch. Es geht ans Saubermachen. Oder sollen dafür andere zuständig sein? Sollen sie die Rückstände der vielen Schlachten aufwischen, das verklebte Blut, den Eiter der schwärenden Wunden, den Geifer von Hass, Gier und Hochmut, während wir vom Rande aus gute Tipps geben?

Stellen wir uns darauf ein, dass es unappetitlich werden kann. Es ist nicht schön, wenn die alte Brühe noch einmal hochkocht, bevor sie abfließen kann, die unzähligen Vertreibungen, Eroberungen, Übergriffe, von denen viele glauben, sie seien „normal“, die Ausbeutung, die Verfolgungen, Ausgrenzungen und Kriege, der Hunger, die Not, die Gewalt, die sich in fast alle Kapitel der Menschheitsgeschichte eingeprägt haben und von der keine Ahnenlinie verschont geblieben ist.

Diese Verletzungen lösen sich nicht einfach in Luft auf, nur weil wir erkennen, wozu eine machtbesessene Elite fähig ist. Ein Tumor bildet sich über lange Zeit und heilt nicht allein, weil wir ihn sehen oder spüren. Das Wahrnehmen eines Problems ist nur der erste Schritt. Die richtige Arbeit beginnt jetzt. Es geht nicht, ohne dass wir uns dabei die Hände schmutzig machen und vielleicht auch ein paar Schrammen und Prellungen davontragen.

Hand aufs Herz

Es ist viel, was da auf uns zukommt. Die Herausforderungen haben gerade erst begonnen. Es wird spannend! Ein guter Teil der Heldenreise liegt noch vor uns, wenn für jeden von uns die Stunde der Wahrheit schlägt: Kannst du nur schön reden oder auch mit zupacken?

Wie verhalten wir uns, wenn es eng wird? Wen lassen wir in unser Haus? Mit wem sind wir bereit, vielleicht unsere letzten Vorräte zu teilen? Sind wir auch dann bereit abzugeben, wenn es für uns selbst knapp wird? Sind wir bereit, andere auch bei unbequemen und anstrengenden Arbeiten zu unterstützen, Kranke zu pflegen, Sterbende zu begleiten und dort Präsenz zu zeigen, wo wir wirklich gebraucht werden?

Niemand weiß, wie er sich in der Not verhält. Das Niedrigste und das Höchste können in uns zum Vorschein kommen. Seien wir also stille mit unseren Urteilen über die, von denen wir glauben, sie seien noch nicht so weit wie wir. Üben wir, was uns am schwersten fällt: Geben wir uns einer Situation hin, von der kein Mensch wirklich weiß, wie sie weitergeht. Denn das entscheiden wir alle zusammen.

In Ordnung

Der Aufstieg in die nächste Bewusstseinsebene ist nicht, als würde man in einen Fahrstuhl steigen und auf den Knopf drücken, um auf einer grünen Wiese wieder herauszukommen, auf der sich alle in lichten Gewändern lächelnd an den Händen halten. Der Häutungsprozess, in dem wir uns befinden, verlangt uns vieles ab. Überall drückt die zu eng gewordene Haut, während sich die neue Haut bildet, die später zum Vorschein kommen wird.

Vertrauen wir uns diesem Prozess an, der, auch wenn wir nicht wissen, wie lange er dauert, durch nichts aufzuhalten ist. Kein verbissenes Handeln ist jetzt gefragt, sondern Hingabe an die Situation. Ja, in Ordnung, ich bin dabei. Ich helfe mit im Sinne des Wohles aller.

Wer jetzt seinem Ego folgt, der kann nur verlieren. Wer auf Überlebensbunker setzt, der hat schon verloren. Denn letztlich wird sich das Gemeinsame durchsetzen und nicht das Einzelne, das Lebendige und nicht das Tote, das Schöpferische und nicht das Zerstörerische.

Auch wenn es so aussieht, als ob die Künstliche Intelligenz das Steuer übernimmt: Sie wird nicht weit kommen. Denn sie kann nur kopieren und immer nur das Gleiche in wechselnden Formen produzieren. Ganz andere Kräfte sind mit am Werk, denen wir getrost vertrauen dürfen, dass sie im Sinne des Lebens wirken; Gesetze, die das Universum in Ordnung halten. Lassen wir sie wirken und arbeiten wir geduldig und hingebungsvoll daran mit, dass aus dem Chaos etwas Konstruktives werden kann.